Geschichtliches zur Pfarreiengemeinschaft
Konz St. Nikolaus – Konz St. Johannes d. Täufer – Hamm Maria Heimsuchung

von Rudolf Molter, Konz

1. Konz-St. Nikolaus

Frühe Geschichte

Aus der urkundlichen Erwähnung eines Priesters Johann in Konz für das Jahr 1265,

kann auch auf den Bestand einer Kirche im Ort geschlossen werden. Mit einem bereits 1136 aufgeführten Herbert von Konz mit seinen drei Söhnen, unter denen ein „clericus Fulco“ genannt wird, dürfte somit erstmals ein aus Konz stammender Geistlicher erfasst sein. Ein erster Hinweis auf den Status als Pfarrei ist dem am 26. April 1302 erstellten Testament eines Kantors und Kanonikus Konrad genannt Pittipas zu entnehmen. Er besaß demnach auch die Pfründe der Pfarrstelle Konz, die vor Ort von einem „clericus“ betreut wurde. In einem Steuerverzeichnis der Diözese Trier, der so genannten „Taxa generalis“ vom Jahre 1330, wird die Pfarrkirche von Konz zum Dekanat Merzig zugeordnet. Wenig später (1340) ist in einem Grundstückskauf der Deutschordensritter auf dem Bann Konz, vom „Pfarrzehnten des Dorfes Konz“ gesprochen. Inhaber des Patronatsrechtes aber war seit dem 14. Jh. der Erzbischof von Trier, wobei Anteile auf den Zehnt immer wieder an andere geistliche Institutionen oder adelige Herrschaften verlehnt wurden.

Im Jahre 1356 wird mit Gobelinus, Kaplan des St. Sebastianusaltares und die Pfarrei versehend, erstmals ein Pfarrer in Konz erwähnt. Wahrscheinlich ging dieses Sebastianus-Patronzinium dem erst 1584 in einem Visitationsbericht aktenkundigen Patronzinium von St. Nikolaus voraus.

Bauliche Strukturen

Da die ersten Volkskirchen in der frühen Pfarrorganisation in der Regel Burgkirchen im Eigentum des Burgherrn waren, darf auch für Konz ein erster Gebetsraum (Burgkapelle) innerhalb der Ruinen des ehemaligen römische Palastes oberhalb der Saar-Mosel-Mündung angenommen werden. Die Herren „Burggrafen an Contzerbrück“, zuständig für den strategisch wichtigen Saarübergang der alten Römerstraße, sind mit Anshelm de Cunz erstmals 1052 bezeugt.

Von der archäologisch erfassten ersten Konzer Kirche ist der Turmstumpf einer geosteten Chorturmkirche an der Martinstraße erhalten. Auf der Westseite ist der ehemalige gotische Chorbogen, in dessen Kreuzgewölbe im Schlussstein das Wappen des Trierer Erzbischofs Johann II. von Baden (1456-1503) zu sehen. Der Turm war als Seitenkapelle zum Chor auch Bestandteil der folgenden Kirchbauten, so der 1656 in Nord-Süd Richtung erbauten, sowie als Sakristei der von Architekt Arendt in neuromanischem Stil 1873 erbauten und 1958 abgerissenen Kirche.

An ihrer Stelle entstand 1959-61 nach Plänen des Architekten Hermann Baur aus Basel, die heutige Pfarrkirche St. Nikolaus, konzipiert als „Zelt Gottes unter den Menschen“.

Am Ende der Martinstraße ragt ca. 40m hoch, der frei stehende und den äußersten Eckpunkt des „Heiligen Bezirks“ markierenden Glockenträger auf. Zur Tal- und Friedhofsseite begrenzen die ruinösen baulichen Strukturen des ehemaligen römischen Palastes aus der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts den geschichtsträchtigen Konzer „Kirchhüwel“.

Aus dem Besitz eines treverischen Herren an dieser Stelle mit Namen Contionios, hat sich das römische Contionacum und hieraus wiederum die Ortsbezeichnung Cons/Konz entwickelt.

Dass der in Trier residierende Kaiser Valentinian I (364-75) von hier aus, seiner Sommerresidenz, einige Gesetze erließ gilt als gesichert (371). Dass (auch) von hier aus der Poet und Prinzenerzieher Ausonius seine Moseldichtung „Mosella“ – u.a. mit der Schilderung der Saarbrücke und der Mosel-Saar-Mündung zu Füßen der kaiserlichen Mauern („Augustis… muris“) schuf gilt als wahrscheinlich. Als ebenso wahrscheinlich kann der Bestand einer Hauskapelle (Oratorium) innerhalb des Palastes der christlichen Kaiser angenommen werden.

Ein Blick in den Kirchraum

Dem Neubau der Pfarrkirche St. Nikolaus Konz durch Architekt Baur aus Basel (1894-1980) liegt als architektonische Konzeption der Begriff „Zelt Gottes unter den Menschen“ zu Grunde; dies sowohl in städtebaulicher Hinsicht, als auch im Raumgefüge. Die Zeltgestalt in der gewählten Schlichtheit ist dabei von hoher religiöser Symbolik. Gleichzeitig ergibt sich eine große Einfachheit – innen wie außen – durch die gewählte Verarbeitung von Baumaterialien, z.B. die durch ungehobelte Brettschalung strukturierten Innen- wie Außenwände. Durch die umlaufenden Glaswände ist die Trennung von innen nach außen weitgehend aufgehoben, somit eine in der Architektur liegende Weltoffenheit geschaffen. Gleichzeitig ist im Raumzentrum durch die aufsteigende Decke eine über das Weltliche hinaus spürbare Erhabenheit zu spüren. Dies wird durch die Lichtführung von oben noch verstärkt. Konsequent auch die Verwendung des gespaltenen Naturschiefers mit seiner archaisch-markanten Struktur als Fußbodenbelag wie für die liturgischen Orte Altar und Ambo.

Einzigartig die durch Farbgebung von Prof. Georg Meistermann hervorgehobene Chor-Rückwand, die in Linien, Bahnen, Wellenbewegungen die Fülle der Gnaden symbolisiert, teilweise ausgehend vom bewusst schlicht als Weltkugel gestalteten Tabernakel.

Über dem aus dem Boden gleichsam herauswachsenden Zelebrationsaltar „in Mitten der Gemeinde“, das bronzene Altarkreuz von Bildhauer Ulrich Henn aus Leudersdorf/Eifel, das in hoher Qualität den thronenden und segnenden Christus in Rankenwerg aus Weinblättern und Trauben zeigt. Die liturgischen Orte werden durch einen aufwendig und ebenfalls von Ulrich Henn gestalteten Bronze-Osterleuchter, komplettiert. Inmitten der Gemeinde der Taufbrunnen in weißem Naturstein, begleitet von Fußboden-Ornamentplatten, Wasser und Wellenbewegungen versinnbildlichend.

Als Gegenüber und in angemessener Reaktion zum Chorraum die 2011 durch die Orgelbaufirma Thomas Gaida aus Wemmetsweiler erbaute Pfeifenorgel. Der räumlich-architektonische Ansatz war dabei die Zusammenfassung der beiden Raumteile an dieser Stelle zwischen den Eingängen, sowie hier durch eine offene Struktur die Schaffung eines Orgelwerk-Unikats aus Prospekt-Pfeifen und diese tragende Akustikschalen („Segel“).

Ein Blick in die Unterkirche

Ins Auge fällt das roh belassene Relikt einer Mauerwerksstruktur aus römischer Zeit, einst Bestandteil des Apsidensaals im Zentrum des Palastes. Auch hier in der Krypta stammt die farbliche Gestaltung der Chorrückwand von Prof. Meistermann. Das Hauptaugenmerk bildet die symbolhafte Darstellung der Dreifaltigkeit: Das weiße Oval des „Auge Gottes“, in eine Spirale als Urgrund der ewigen Bewegung, steht auf tiefblauem Grund (Universum). Aus diesem Bereich entsteht das Kreuz auf grünem Grund (Erde) und reicht hinab bis in die Zungen des Heiligen Geistes, auf feurig-gelbem Grund.

2. Konz – Karthaus St. Johannes d. Täufer

Als kurz vor 1880 mit der beginnenden Bebauung an der „Provinzialstraße“, der heutigen Karthäuser-Bruno-Trierer Straße, der Beginn des Ortsteils Karthaus erfolgte, war der kleine Ort Merzlich, zwischen der von Bebauung noch freien Ebene zwischen der Saar-Mosel-Mündung und St. Medard bzw. St. German (Trier) gelegen, schon viele Jahrhunderte alt. Bereits in vorrömischer, also gallisch-treverischer Zeit wird er als Marcelliacum erwähnt, analog der Ortsbezeichnung Contionacum für Konz.

Pfarrlich gehörte Merzlich Jahrhunderte zur Pfarrei St. German oberhalb von St. Medard. Bei der Reorganisation der Diözese (1803) kam es dann als Filiale zu Konz St. Nikolaus.

Bereits 793 war der Ort als maceria mit der Frauenabtei St. Irminen am Moselufer von Trier verbunden und seit 1237 sind hier Ländereien dieser „Jungfrauen von Ören“ urkundlich bezeugt. Die Irminen hatten in Merzlich die Hochgerichts- und Grundherrschaft. Zu dem in Merzlich betriebenen Hof der Irminen („Irnerhof“) in Ortsmitte gehörte auch eine Hofkapelle, damit wahrscheinlich das erste im Ort (heutige Johannisstr.) bis in die erste Häfte des 19.Jh. existierende Oratorium. Im Jahre 1661 wird in einer Urkunde der Kartäuser erwähnt, …dass die Treppe an der Kapelle auf Örener Grund gebaut wurde, damit mit Einwilligung der Äbtissin die Einwohner von Merzlich „in die Capell kommen mögen.“

Als 1349 die Kartäuser von St. Alban bei Trier durch den Trierer Ministerialen Tristant reichen Grundbesitz auf dem Bann Merzlich erhielten, gehörte dazu auch ein Hofgebäude. Es lag am Berghang, etwa 200m nördlich des heutigen Karthäuser Friedhofs (Flurbez. „Grienes“). Aus einer späteren Urkunde, einem Pachtvertrag des Jahres 1566 geht hervor, dass innerhalb dieses Kartäuserhofes „Grünhaus“ auch eine Hauskapelle bestand und die Hofleute haben …“die capell sampt dem altar reyn und ehrlich…“ zu halten.

Als die Trierer Kartäuser beim Dorf Merzlich den Neubau ihres Klosters planten, erfolgte am 30. April 1680 die Grundsteinlegung zur Klosterkirche, der heutigen Pfarrkirche St. Johann. Ein (Oratorium) Bethaus/Klosterkapelle mit drei Altären wurde bereits am 4. September 1680 durch den Speyrer Bischof Burkhard eingeweiht. Diese Marienkapelle lag, als Anbau und als Pendant zur Sakristei (rechts), als Anbau an der linken Seite des Chores der Klosterkirche. Sie wurde nach Abschluss des Kirchbaus vorübergehend als Kapitelsaal genutzt (ab 1855 Friedhofsbereich der Franziskanerinnen).

Der Bau der Klosterkirche wurde als letztes Gebäude der Gesamtanlage, mit der Konsekrierung von Kirche und Altar zu Ehren der Gottesmutter Maria, des Hl. Johannes des Täufers und des Hl. Bruno, am 27.4.1716 abgeschlossen. Sie diente als Klosterkirche der Kartäuser innerhalb der Klausur im Bereich des vorderen (schmäleren) Kirchenschiffs, sowie für Brüder und Gäste im hinteren, breiteren und durch einen Lettner getrennten Schiffteil.

Als 1794 die französischen Revolutionstruppen das Land besetzten und die Klosteranlage (1804) der Säkularisierung zum Opfer fiel, wurde sie letztlich in Privatbesitz veräußert und anschließend dem Abbruch preisgegeben. Hiervon war auch das Kirchengebäude betroffen, dessen Umfassungsmauern bis in Höhe der Gewölbeansätze als Ruine im Jahre 1855 von den Franziskanerinnen von Nonnenwerth (mit dem erhaltenen Südflügel) übernommen wurde. Diese Schwestern im Kloster St. Bruno initiierten 1884-86 den Wiederaufbau der Klosterkirche. Ab 1891 stand sie (im rückwärtigen Bereich) zum Sonntagsgottesdienst auch für die Einwohnerschaft von Merzlich-Karthaus eingeschränkt zur Verfügung.

Zwar hatten sich die Franziskanerinnen innerhalb des Klosters schon vorher eine Hauskapelle eingerichtet, die jedoch zunächst im Bereich der Klausur lag und deshalb Außenstehenden nicht zugänglich war. Erst als die Schwestern 1861 den Bereich der moselseitigen Arkaden zu einer Kapelle umgestalteten, war eine dortige, bedingte Teilnahme der Merzlicher am Gottesdienst möglich.

In dieser misslichen seelsorgerischen Situation entstand auf Initiative des Merzlicher Bürgers Johann Philippi auf seinem Grundstück in der Merzlicher Straße ein schlichter, am 4. Mai 1865 geweihter, (privater) Kapellenbau, der fortan für Werktagsgottesdienste zur Verfügung stand. Seit den 1930er Jahren in ruinösem Zustand und nicht mehr genutzt, erfolgte um 1963 der Abbruch.

Im Jahre 1903 hatten die Schwestern sich im Bereich der Empore der Klosterkirche mit der Marienkapelle eine neue Hauskapelle geschaffen, so dass die Bereitstellung der Klosterkirche für die Gläubigen von Merzlich-Karthaus unproblematischer war. Damit glaubte man auch die Diskussionen für den Neubau einer Kirche für den Ort als erledigt ansehen zu können. Am 1. April 1905 wurde somit ein Vertrag über die Mitbenutzung der Klosterkirche durch die neu gegründete Vikarie Merzlich-Karthaus abgeschlossen. Damit stand ihr der durch ein Gitter abgetrennte, rückwärtige Schiffbereich an Sonn- und Feiertagen pachtweise zur Verfügung, wobei Vikar Schüller die Messe an einem Seitenaltar hielt. Gleichwohl wurde noch in diesem Jahre in der Vikarie ein Kirchbauverein gegründet.

Im September 1919 war die Vikarie Merzlich-Karthaus, mit Erweiterung ihrer Grenzen über die Zivilgemeinde Merzlich hinaus bis zum Luxemburger Bahndamm (Dammstraße), zu einer selbständigen Kapellengemeinde erhoben worden. Mit Wirkung vom 1. Januar 1922 errichtet Bischof Michael Felix Korum von Trier die Pfarrei St. Johann Merzlich-Karthaus; gleichzeitig wurde Heinrich Cramer erster Pfarrer der neuen Pfarrei.

1930 erfolgte der Zusammenschluss der beiden bisher selbständigen Gemeinden Merzlich-Karthaus und Konz zu einer Gemeinde Konz-Karthaus.

Die Klosterkirche war inzwischen seit 1936 ganztägig für die Pfarrei St. Johann geöffnet worden, seit 1938 ohne das bis dahin raumtrennende Gitter. Am 15. Februar 1944 übergaben die Franziskanerinnen von St. Bruno Pfarrer Jakoby von St. Johann die Schlüssel der Klosterkirche. Von nun an übernahm die Pfarrei das Gebäude mit seiner Einrichtung.

Mit dem Jahre 1952 begannen die Verhandlungen zum Verkauf des Klosterareals St. Bruno zwischen den Franziskanerinnen und der Kirchengemeinde. Mit Kaufvertrag vom 17. Februar 1954 wurde die Kirchengemeinde St. Johann Eigentümerin des Kirchengebäudes, der ehemaligen Klosterkirche.

Der heutige Zustand des Innenraumes mit seiner Einrichtung entspricht im Wesentlichen der 1965 durchgeführten Innenrenovierung. Die Außenfassaden der Kirche waren in die Renovierung des gesamten Gebäudekomplexes 1987 durch die Stadt- und Verbandsgemeinde Konz eingebunden.

3. Hamm – Maria Heimsuchung

Geschichte

Der Ort wird als Ham im Jahre 1277 erstmals urkundlich genannt; die „Taxa generalis“ des Jahres 1330 erwähnt ihn als selbständige Pfarrei. Dabei dürfte zu dieser Zeit vermutlich der Pfarrsitz und das Zehnthaus im Bereich der Hammer Fähre gewesen sein. Patronatsherr von Hamm mit den Filialen Filzen und Könen war der Domdechant, wobei das Domkapitel die Grundgerichtsherrschaft des zum Amt Saarburg gehörenden Ortes ausübte. Könen erhielt erst 1798 „provisorisch“, dann 1826 definitiv den Pfarreistatus. Bis dahin hatte sich Pfarrer Anton Bodson von Hamm großzügig erwiesen, indem er nicht nur den sonntäglichen Gottesdienst abwechselnd in Hamm und Cönen hielt, sondern auch das herrschaftliche, so genannte „große Haus“ in Könen gegenüber der Kirche erbaute und auch hier und nicht mehr im vergleichsweise bescheidenen Pfarrhaus in Hamm residierte.

In Filzen besaß 1168 die Abtei St. Martin zu Trier ein Erbe. Das zu Anfang des 13. Jh. angelegte Güterverzeichnis der Trierer Abtei St. Maximin berichtet von einem eigenen Weingut in Vilzine. Eine Filialkapelle in Filzen musste 1852 auf Grund des Bauzustandes geschlossen werden, worauf die heutige St. Nikolaus-Kapelle neu erbaut wurde.

Den baulich dominierenden Akzent des Ortes Hamm bildet das Ensemble von Pfarrkirche St. Marien und Luzia mit dem umgebenden Kirchhof, dem intensiv gestalteten Kirchplatz sowie dem ehemaligen Pfarrhaus (1720), heute als Jugend-Freizeiteinrichtung genutzt.

Die Pfarrkirche

Ältester Teil der Kirche ist der spätromanische, dreigeschossige Westturm, von der Vorgänger-Kirche stammend. Dieser Kirchbau wird bereits 1584 in einem Visitationsbericht als baufällig beschrieben; im Jahre 1659 wird die Kirche als in wieder gutem Zustand beschrieben. Der Visitator des Jahres 1739 berichtet allerdings, sie sei inzwischen so eng, dass der Chor kaum 5 Personen zum Priester und das Schiff nicht einmal ein Drittel der 200 zum Kirchenbesuch verpflichteten Pfarrangehörigen (Kommunikanten) aufnehmen könne.

Bauliche Strukturen

Der Turm zeigt an den Ecken eine unregelmäßige Sandstein-Quaderung und im Glockengeschoss gekuppelte, rundbogige Schallöffnungen. An Stelle eines 1846 vom Sturm abgeworfenen, ursprünglich in Schiefer gedeckten Turmhelmes erhielt er den unge­wöhn­li­chen, massiven Pyramiden-Abschluss in grau-gelben Sandsteinquadern. Das Westportal (Erneuert Mitte 19. Jh.) führt durch den Turm mit seinem spitzbogig tonnengewölbten Untergeschoss zum Kirchenschiff. Es wurde 1745 als zweiachsiges Langhaus an den Turm angebaut, mit schlichten rund geschlossenen Fenstern, Voutendecke, rundbogigen Chorbogen und dreiseitig schließendem, rippenlosem kreuzgratgewölbtem Chor. Seit dieser Zeit ist das Patrozinium St. Luzia durch das Marien-Patrozinium abgelöst.

Der Tabernakel-Hochaltar zeigt eine reiche Rokokodekoration mit geschnitztem Antependium, die beiden Seitenaltäre in barocken Formen und ähnlichen Antependien. An der Chorwand, mit Resten der Ausmalung von 1881, zwei Reliquien-Halbfiguren der Bischöfe Hubertus und Amandus, im Kirchraum außerdem eine barocke Figur der Heiligen Luzia. Der im Chorraum freistehende Zelebrationsaltar des Jahres 1971 stammt von den Kunstwerkstätten Maria-Laach.

An der alten, an das ehemalige Pfarrhaus anschließenden Kirchhofsmauer, ein aufwendig gestaltetes Sandstein-Grabkreuz (1748); im Friedhofsbereich ein Altarkreuz des 19. Jh. Im Bereich des Kirchenportals das im klassizistischen Stil gestaltete Grabkreuz für den 1831 verstorbenen Pastor Schanus aus Langsur.

Durch die im Zuge des Saarausbaus erstellte, bastionsartige Ufermauer wird die historische Gebäudegruppe noch prägnanter herausgestellt. Sie erhielt zum Abschluss der Maßnahmen in der zur Seite gestellten, überlebensgroßen Bronzefigur des Heilige Nikolaus einen weiteren Akzent.

Literatur (im Wesentlichen):

Marx Rudolf, Katholische Kirchengemeinde Konz-St.Nikolaus,1986
Molter Rudolf, Konz an Saar und Mosel, 2009, Schriftenreihe Chroniken des Trier Landes, Band Nr. 50
ders. 50 Jahre Pfarrkirche St. Nikolaus Konz, mit weiteren Quellen, 2011,
Rudolf Molter, DIE KARTAUSE, 1987, mit weiteren Quellen
Hier auch: Beschreibung von Kirchengebäude und Einrichtung
ders. in den Jahrbüchern des Kreises Trier-Saarburg:
1999, Besitzungen und Rechte der Abtei St. Irminen in Merzlich
2005, Die ehemalige Dorfkapelle St. Johannes d. Täufer von Merzlich
Ewald Wegener, Kulturdenkmäler Rhl.-Pf. Band 12.1.
Rudolf Molter, Festschrift zur Einweihung des Jugendheimes Hamm…, Sept.1982
ders. Jahrbuch des Kreises Tr.-Sab. 1984, Das alte Pfarrhaus von Hamm…